erste Hinweise

Sitzhaltung und Eigenverantwortung

Sitzhaltung

 

Für die Meditation und Kontemplation ist es hilfreich, einen guten Sitz im Becken zu haben, so dass der Körper stabil ist und die Wirbelsäule vom Becken getragen wird. Dafür sollten die Knie - egal, ob man auf dem Stuhl oder einem Meditationskissen sitzt - niedriger sein als die Hüfte. Im Stuhl sitzend, sollten die Füße, bzw. auf dem Meditationskissen sitzend, sollten die Knie einen guten und vollen Kontakt zum Boden haben. So entsteht ein fester Halt im Körper. Das ist wichtig, wenn man über eine längere Zeit ohne Anstrengung gut sitzen können will und der gesamte Rumpf dabei entspannen können soll. Je länger man das übt, desto einfacher wird es. Auch die Hände sollten gelockert liegen, zum Beispiel mit den Handinnenflächen auf den Oberschenkeln. Die Augen sind entweder geschlossen oder der Blick geht bei halbgeöffneten Augen ca. einen Meter vor einen auf den Boden. Wie der gesamte Körper so sollten auch das Gesicht und insbesondere Unterkiefer und Zunge relaxt sein.

Eigenverantwortung

 

Wenn der Körper eine stabile Haltung hat, ist es deutlich leichter, in die Entspannung zu gehen bzw. zu gelangen. Kommt der Körper zur Ruhe, folgt in der Regel auch der Geist, d.h. der psychologische Prozess verlangsamt sich und kommt ebenfalls zur Ruhe. Hierfür ist es hilfreich, nicht jedem Impuls nachzugeben, sondern vielmehr zu versuchen, den Körper nicht oder möglichst wenig zu bewegen. An dieser Stelle ist es wichtig und unerlässlich, selbstverantwortlich eine Balance zwischen den beiden folgenden Polen zu finden: Zum einen sollte man sich nicht zum Sklaven eines jeden unangenehmen Gefühls oder körperlichen Impulses machen, indem man die Sitzposition ständig verändert und in der Unruhe bleibt. Zum anderen sollte man nicht körperliche Warnsignale und Schmerzen ignorieren (was ab einer gewissen Ruhe in der Meditation sehr gut geht), weil man dann – insbesondere, wenn man viel meditiert - den eigenen Körper unter Umständen langfristig oder sogar irreparabel schädigen kann. Schauen Sie also danach, was für Sie stimmt, und experimentieren Sie ein wenig. Je nach Tagesform kann das Ergebnis auch unterschiedlich ausfallen. Gehen Sie also sowohl mit einer aufrichtigen Ernsthaftigkeit als auch ausdrücklich liebevoll mit sich selber um.

 

Das gleiche gilt für die Möglichkeit, im Liegen zu meditieren. Im Liegen kann die Entspannung schneller eintreten und umfassender sein. Im Liegen mit allen Vieren von sich gestreckt wird vor allem die Möglichkeit loszulassen, gerade in vielleicht schwierigen Phasen, intensiviert und zugleich erleichtert. Allerdings wächst so auch das Risiko einzuschlafen, statt eine gute Balance zwischen maximaler Entspannung und guter innerer Wachheit aufrechtzuerhalten. Gleichwohl mag es auch so sein, dass, wenn man beim Meditieren einschläft, der Körper bzw. Organismus einfach der Ruhe und Erholung bedarf. (In diesem Zusammenhang aufpassen, nicht in eine Falle zu tappen, müssen Meditierende, die eine allgemeine Tendenz dazu haben, in schwierigen Phasen einfach wegzudösen, um das mit herausfordernden Situationen einhergehende unangenehme Gefühl nicht spüren zu müssen.)